Durch geschlechtersensible Medizinforschung zur Gerechtigkeit beitragen

Heute wurde im Landtag ein Antrag von Die Linke, SPD und Bündnis 90/Die Grünen beraten, welcher zur weiteren Stärkung einer gleichwertigen medizinischen Behandlung von Frauen und Männern beitragen soll. Der pflege- und gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion Die Linke, Ralf Plötner, äußert sich zu den Inhalten des Antrages: „Aktuell ist die Einbeziehung von geschlechtsspezifischen Krankheiten in der Medizin mangelhaft. So sind Forschung, Diagnostik und Therapie primär auf den männlichen Körper ausgerichtet. Dadurch werden Frauen und nichtbinäre Personen der Gefahr einer beschränkten und fehlerhaften medizinischen Versorgung ausgesetzt. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Endometriose, die mit einer bis zu zehn Jahre langen Diagnosezeit verknüpft ist und bis zu sechs Millionen Personen in Deutschland betrifft.“

 

Um eine optimale Versorgungssicherheit für alle Menschen in Thüringen zu gewährleisten, gilt es deshalb, eine stärkere Verankerung von geschlechtsbasierter Medizin in der Forschung, Ausbildung und Praxis von Ärztinnen und Ärzten und Beschäftigten im Gesundheitswesen zu fördern. Hierzu sollen auf Landesebene entsprechende vorhandene Strukturen gestärkt, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und eine fachübergreifende Zusammenarbeit gefördert werden. Darüber hinaus bedarf es auf Bundesebene der Unterstützung für Initiativen, deren Ziel es ist, Gendermedizin vermehrt in der medizinischen Forschung zu berücksichtigen und zudem bundesweit und einheitlich in der Ausbildung von Berufen des Gesundheitswesens sowie dem Studium von Ärzt:innen zu verankern. Denn wir als Linksfraktion setzen uns für einen gleichwertigen und guten Zugang zu medizinischen Behandlungen ein, ohne geschlechtsspezifische Hürden.“