Studie über den Bedarf von Pflegekräften

Zu der heute im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums veröffentlichten Studie der Universität Bremen über den Bedarf an Pflegekräften in Heimen, äußert sich der Sprecher für Gesundheit und Pflege und Mitglied der LINKEN Landtagsfraktion, Ralf Plötner: 


„Nach der Studie wird für eine angemessene Betreuung ein Drittel mehr Pflegekräfte benötigt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Pflege in Heimen im Moment nicht angemessen erfüllt werden kann. Dieser Umstand muss im Interesse aller schnellstens beendet werden.“ Die Studie komme zu dem Schluss, dass deutschlandweit zusätzlich rund 120.000 Pflegekräfte nötig sind, um Pflegebedürftige in Pflegeheimen angemessen betreuen zu können. 


„Die Altersstruktur in Thüringen stellt uns dabei vor besondere Herausforderungen. Bestehende und künftige Anforderungen können nur gemeistert werden, wenn der Freistaat massiv Pflegekräfte anwirbt“, so Plötner. 


Der Personalabbau in der Vergangenheit habe viele Pflegefachkräfte in andere Berufsfelder gedrängt. „Das gesamte Berufsbild der Pflege muss endlich den Stellenwert bekommen, den es verdient. Wer anderen hilft und Menschen tagtäglich unterstützt und pflegt, muss Anerkennung aus der gesamten Gesellschaft erfahren, insbesondere wenn jetzt belegt wurde, dass die Pflegenden aufgrund des Personalbedarfs nahezu Übermenschliches leisten müssen. Ein verbesserter Personalschlüssel im Bereich der Pflege ist wichtig und kann wieder mehr Menschen ermuntern, in der Pflege zu arbeiten.“ 


Der Abgeordnete verweist auf den rot-rot-grünen Koalitionsvertrag, der auf die Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung und einen Ausbau der Weiterbildung für Menschen in Pflegeberufen setzt.